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Mit vereinten Kräften ist vieles möglich: Baubegehung im Dormizil

9 Wohnungen werden derzeit im dormizil umgebaut, dank des finanziellen Einsatzes der Raiffeisenwelt: die Südtiroler Raiffeisenkassen und die Raiffeisen Landesbank machten sich vor kurzem ein Bild vom Umbau. "Wir möchten das Problem der zunehmenden Obdachlosigkeit in Südtirol, das sich besonders in Bozen sichtbar zeigt, gemeinsam angehen. Durch die Bereitstellung von Wohnraum helfen wir die Selbstständigkeit und Würde obdachloser Menschen wiederherzustellen – ganz im Sinne von F. W. Raiffeisen.“

Paul Tschigg (im Bild links) vom Vereinsvorstand des Dormizil EO informierte über den aktuellen Stand der Bauarbeiten.

Der Besuch der Direktor*innen der Raiffeisenkassen, der Raiffeisen Landesbank und des Raiffeisenverbandes, die gemeinsam mit Mitteln von 39 Raiffeisenkassen aus ganz Südtirol einen bedeutenden Teil des Umbaus finanzieren, war der Anlass für die Baubegehung im Dormizil einem zukunftsweisenden Projekt gegen Obdachlosigkeit mitten in Bozen. Die Raiffeisenwelt zeigt mit dieser Unterstützung, dass genossenschaftliche Verantwortung weit über lokale Grenzen hinaus wirken kann – für das Gemeinwohl und die Würde aller.

Doch nicht nur Raiffeisen trägt dieses Projekt: Mehr als 1.600 Spender:innen aus dem ganzen Land machen den Umbau des Gebäudes in der Rittner Straße überhaupt erst möglich: mit Geld, Materialspenden und Fachkompetenz. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hat das Haus dem Verein für 30 Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt; das ist ein starkes Zeichen für sozialen Zusammenhalt.

Vor Ort informierten der Vereinsvorstand von Dormizil EO (Paul Tschigg, Maria Lobis und Norbert Pescosta) sowie Hans Martin Pohl über den aktuellen Stand der Bauarbeiten. Pohl Immobilien begleitet die Koordination des Baus unentgeltlich. Die Koordination der zahlreichen Gewerke und die Umsetzung der vielen Materialspenden sind herausfordernd, aber durch den gemeinsamen Einsatz wird vieles möglich: Die Unterböden wurden gegossen, derzeit wird innen verputzt, in rund zehn Tagen wird der Aufzug eingebaut, anschließend folgen Bodenverlegung und der Innenausbau. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Juni/Juli geplant, die Einrichtung folgt im Spätsommer.

Was entsteht hier? Ab Herbst 2025 finden acht langzeitobdachlose Menschen ein dauerhaftes Zuhause, in kleinen Mietwohnungen nach dem Prinzip „Housing First“: Dieser Ansatz stellt zuerst Wohnraum bereit – ohne Vorbedingungen – und ergänzt ihn durch begleitende soziale Unterstützung. Eine Übergangswohnung im Untergeschoss bietet Platz für fünf weitere akut wohnungslose Personen. Zusätzlich entstehen im Tiefparterre Dusch- und Waschräume für obdachlose Menschen der Stadt sowie ein öffentlicher Veranstaltungsraum.