Raiffeisen-Jungbergbauernpreis für Sarner Familie

Der von den Südtiroler Raiffeisenkassen gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte Raiffeisen-Jungbergbauernpreis wurde am Sonntag im Rahmen der 54. Mitgliederversammlung der Südtiroler Bauernjugend im Bozner Waltherhaus an die Familie Thaler vom Scharr Hof im Sarntal vergeben.

Die Mitgliederversammlung stand unter dem Motto „Anpacken für unsere Zukunft“. Was darunter zu verstehen ist, machten Landesobmann Raffael Peer und Landesleiterin Anna Knottner im Verlauf der Versammlung klar. Einige der Schlagworte waren unter anderem bürokratische Hürden und Auflagen, Wasser und Energie, Anbindehaltung, Flächenstilllegung, hohe Grundstückpreise und niedrige Erlöse, Pflanzenschutz, Tierwohl und Wolf und Bär. „Besonders für uns jungen Leute ist die Zukunft ein wichtiges Thema, mit dem oft Vorfreude, aber auch Sorgen und Ängste verbunden sind. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt schon vorausschauend mögliche Probleme erkennen und Chancen zu unserem Vorteil nutzen“, sagten die Chefs der Bauernjugend.

Raiffeisen-Jungbergbauernpreis mit 10.000 Euro dotiert

Ein besonderer Höhepunkt war die Verleihung des von den Raiffeisenkassen gestifteten Jungbergbauernpreises. Er ging in diesem Jahr an die Familie Thaler vom Scharr Hof im Sarntal. „Mit dem Preis wird Jahr für Jahr eine junge Bergbauernfamilie geehrt, die ihren Hof vorbildlich und innovativ bewirtschaftet und ihn auch mit neuen Ideen, mit Freude und Leidenschaft in die Zukunft führt. Eine junge Bergbauernfamilie, die offen ist für Fortschritt, Weiterentwicklung und Weiterbildung und die sich aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligt“, sagte Raiffeisen-Verband-Obmann Herbert Von Leon, der den Raiffeisen-Jungbergbauernpreis überreichte. 

„Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung“

Vor 45 Jahren, am 4. März 1979, hat die Bauernjugend zu ihrem 10-jährigen Bestehen beschlossen, jährlich einen Anerkennungspreis an eine junge Bergbauernfamilie zu verleihen. Damit war der „Raiffeisen-Jungbergbauern-Preis“ geboren. Der Preis wurde von Anfang an von den Südtiroler Raiffeisenkassen gestiftet und bringt damit auch die historisch enge Verbindung von Raiffeisen zum Landwirtschaftssektor zum Ausdruck. „Dieser Preis ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für den Einsatz und für die Leistung aller Jungbergbauern und Jungbergbäuerinnen im Land. Ich freue mich, Andrea Aster und Benjamin Thaler im Namen der Südtiroler Raiffeisenkassen und stellvertretend für alle Jungbergbauernfamilien den Raiffeisen-Jungbergbauernpreis 2024 in der Höhe von 10.000 Euro überreichen zu dürfen“, sagte Von Leon bei der Mitgliederversammlung. 

Raiffeisen-Jungbergbauernpreis für den Scharr Hof

Andrea Aster und Benjamin Thaler bewirtschaften den Scharr Hof in der Fraktion Auen oberhalb von Sarnthein. Mit am Hof leben Sohn Raphael, Oma Christine und Opa Florian, welche alle tatkräftig mithelfen. Andrea ist 35 Jahre jung, besuchte die Volks -und Mittelschule in Sarnthein und absolvierte die Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer. Die Haflingerpferde liegen ihr sehr am Herzen, weshalb sich Andrea zur Nationalen Rasseexpertin ausbilden lässt. Aktuell repräsentiert sie die Haflingerrasse als amtierende Haflinger-Königin. 2006 nahm Andrea an den Europameisterschaften der Waldarbeiter teil, wo sie sich den Titel „Vizeeuropameisterin“ holen konnte. Benjamin absolvierte die Lehre zum Tischler und arbeitet aktuell in Vollzeit in einem Holzverarbeitungsbetrieb. Auch er teilt mit seiner Frau die Leidenschaft zu den Tieren am Hof. Neben seiner Passion als Jäger engagiert sich Benjamin auch im Rodelclub als Ausschussmitglied. 

Der Scharr Hof ist ein Kälbermastbetrieb, welcher auf einer Meereshöhe von 1150 m liegt und in der Höfekartei mit 86 Erschwernispunkten eingetragen ist. 2018 übernahm Andrea den geschlossenen Hof, worauf anschließend 2019 die Neuerrichtung von Stall und Stadel folgte. Insgesamt gehören ca. 20 Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche zum Betrieb. 4,4 Hektar bestehen aus Wiesen, welche zwei Mal im Jahr gemäht werden. Dabei kommen Mähmaschine und Sense zum Einsatz. Die restlichen 15 Hektar sind Waldfläche.