1979 erklärten die Vereinten Nationen den 16. Oktober zum Welternährungstag (World Food Day). Der Tag soll daran erinnern, dass viele Menschen auf der Welt an Hunger leiden. Heuer stand der Welternährungstag unter dem Motto „Leave NO ONE behind“ und übernahm damit den Leitsatz der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele. Neben dem Ende des Hungers soll die Ernährungssicherheit, eine bessere Ernährung für alle erreicht und eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden.
In dieses Konzept passen die Initiativen von Rudi Dalvai, der sich bereits in den 1980er Jahren für den fairen Handel in Südtirol stark gemacht hatte. 1985 gründete er den ersten Weltladen in Bozen und wollte mit dem Verkauf von fair gehandelten Lebensmitteln und Handwerkserzeugnissen den Menschen in den Ländern des globalen Südens ein würdiges Leben ermöglichen. Inzwischen gibt es in Südtirol 13 Weltläden. Sie alle setzen auf faire und partnerschaftliche Beziehungen zwischen Erzeugerinnen und Händler. Der Faire Handel sieht außerdem die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards vor, wie beispielsweise das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit.
Rudi Dalvai war auch an der Gründung der ersten italienischen Importorganisation für Fair-Trade-Produkte beteiligt und engagierte sich viele Jahre als Präsident des globalen Dachverbandes des Fairen Handels (WFTO – World Fair Trade Organisation). Damit hat sich Dalvai für das Südtiroler Ernährungssystem besonders verdient gemacht. Der Südtiroler Ernährungsrat hat Rudi Dalvai nun den Südtiroler Ernährungspreis 2022 übergeben. Die Auszeichnung wurde an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ mit Landesschwerpunkt Ernährung in Meran überreicht.