Über 17 Millionen Menschen sterben jährlich an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Damit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache weltweit. Das gilt auch für Südtirol: Laut dem Landesstatistikamt ASTAT sind Herz-Kreislauf-Erkrankung im Lande die Todesursache Nr. 1. Aus diesem Grund setzt sich die Südtiroler Herzstiftung für mehr Prävention in diesem Bereich ein.
Wie der Präsident der Südtiroler Herzstiftung, Dr. Andreas Fabi, betont, setzt die Herzstiftung auf niederschwellige Präventionsarbeit: „Prävention für kardiovaskuläre Krankheiten ist entscheidend, da sie dazu beiträgt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, zu verhindern oder zu minimieren. Dies geschieht durch die Förderung eines gesunden Lebensstils mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und dem Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum. Auch die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Cholesterin ist wichtig. Wer diese Maßnahmen ergreift, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich reduzieren und die Lebensqualität verbessern.“ Prävention ist aus seiner Sicht kosteneffektiv und hilft, schwerwiegende Gesundheitsprobleme zu verhindern. Prävention wird damit zu einer prioritären Gesundheitsstrategie.
Dr. Martin Erckert, Kardiologe am Meraner Krankenhaus und Referent bei 2 von den 3 geplanten Vorträgen rund um den diesjährigen Weltherztag, bestätigt, dass mit einem entsprechenden Lebensstil viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden können. Er und der Primar für Kardiologie am Krankenhaus Bozen, Rainer Oberhollenzer, werden in Bozen, Meran und Bruneck über die Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung sprechen und erläutern, wie man Herzerkrankungen frühzeitig erkennt und rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Insgesamt steht Südtirol in Bezug auf die Herzgesundheit gut da, sagt der Meraner Kardiologe: „Vor allem bei den angebotenen Therapien und der Akutversorgung liegen wir im internationalen Vergleich im guten Durchschnitt. Durch die pandemiebedingte Unterbrechung gibt es zwar noch längere Wartezeiten bei nicht dringenden Untersuchungen und programmierten Eingriffen, doch daran arbeiten wir.“
Die Wahrnehmung der Herzgesundheit in Südtirol habe sich Erckert zufolge in den letzten Jahren verbessert: „Die Südtirolerinnen und Südtiroler sind sensibilisiert und heute wesentlich besser informiert über die Risikofaktoren.“ Auch die nun gesetzlich vorgeschriebene Anbringung von Defibrillatoren und die Arbeit der Rettungsorganisationen bewertet er positiv: „Immer wieder kann durch das schnelle Eingreifen vor Ort der Tod eines Menschen vermieden werden, wie vor kurzem in Dorf Tirol. Ansonsten gilt Rauchen noch als Problem und auch der Alkoholkonsum der Südtiroler*Innen ist nicht rühmlich“, so der Experte.
Die Südtiroler Herzstiftung, Mitglied beim Raiffeisenverband Südtirol ist ursprünglich aus einer Selbsthilfegruppe entstanden. Eine Gruppe von engagierten Betroffenen und Ärzt*innen hat im Jahr 2007, nach dem Vorbild der Deutschen Herzstiftung, den Verein „Südtiroler Herzstiftung“ gegründet. Inzwischen gibt es in Südtirol 29 Herzsportgruppen. Sie helfen die Herz-Fitness zu einem festen Bestandteil des gesellschaftlichen Bewusstseins werden zu lassen. Hier wird nicht nur geturnt, sondern allen Interessierten ein modernes Informations-, Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk geboten, zur optimalen Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankung und zur Bewältigung von bestehenden Erkrankungen.
Vorträge im Rahmen der Weltherzwoche 2023 – Eintritt FREI:
- 25. September: Dr. Martin Erckert - Kardiologe ab 17:00 Uhr, Trakt D – Eingang Reha – 3. Stock Krankenhaus Meran
- 27. September: Dr. Martin Erckert - Kardiologe ab 17:00 Uhr, im Foyer Krankenhaus Bruneck
- 29. September, Weltherztag: DR. RAINER OBERHOLLENZER Primar für Kardiologie ab 17:00 Uhr, Saal für pathologische Anatomie Krankenhaus Bozen
