Erstes VUCA-Seminar im Kloster Neustift

Raiffeisen Nachrichten: Worum geht es im VUCA-Seminar?

Claudia Muigg: Die VUCA-Weltverlangt von Unternehmen und Führungskräften, sich neu auszurichten, die eigenen Annahmen und Glaubenssätze kritisch zu überprüfen, um individuelle Lösungen für erfolgreiches Handeln zu kreieren. Im Seminar erkläre ich zunächst das Wortkonstrukt VUCA und zeige den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie sich unser Leben und die Wirtschaft künftig entwickeln werden. Besonders wichtig ist es mir, Handlungsanleitungen mitzugeben und viele Türen aufzumachen, damit jeder Kompetenz verspürt, um persönlich mit dieser aufkommenden komplexen VUCA-Welt umzugehen.

Und wie gelingt das?

Claudia Muigg: Indem sich jeder intensiv mit sich selbst auseinandersetzt und darauf schaut, welche Haltungen, Glaubensätzen und Muster er hat, die abzulegen oder durch wirksamere Dinge auszutauschen sind. Es geht darum Handwerkzeuge zu bekommen, um sich selbst in diese Richtung zu entwickeln, das Umfeld besser zu verstehen und voranzukommen, ökonomisch und menschlich. Es muss für beide Sinn machen, die Zukunft erfolgreicher zu gestalten, für den Menschen und die Organisation, in der ich arbeite.

Welches sind denn die wichtigsten Tools und Handwerkszeuge?

Claudia Muigg: Wir sprechen von 7 Skills. Darunter fallen die Sozialkompetenz, mit dem Thema Kommunikation- und Konfliktkompetenz, Handlungsorientierung und Selbstmanagement. Es geht um den Zugang, den ich zu unsicheren, sehr widersprüchlichen und komplexen Zeiten finde und die Frage, wo finde ich eine feine Position, um das persönlich gut handhaben zu können.

Können sie uns ein Beispiel nennen?

Claudia Muigg: Stichwort: Digitalisierung. Ich kann beispielsweise meine Ohren anlegen und warten, bis die Entwicklung vorbei ist. Das funktioniert aber nicht. Daher ist zu schauen, welche Chancen, Möglichkeiten und attraktiven Seiten, Digitalisierung in meinen Bereich bringt. Von welchen stupiden Tätigkeiten und immer gleichen Abläufen werde ich befreit, die mich in meiner Ganzheitlichkeit nicht wirklich brauchen? Ich kann etwas zurücklassen und bekomme dafür Freiraum für andere Kompetenzen. Das soll attraktiv sein und einen Sog entwickeln. Und es gelingt. Es ist ganz viel meine persönliche Entscheidung mit welcher Haltung ich Dingen begegne. Ich konstruiere meine Wirklichkeit immer selbst. Ich kann selbst entscheiden ob, ich heute einen schlechten Tag oder einen guten Tag haben werde. Mit der Ausrichtung meiner Gedanken verändert sich auch meine Welt. Klar kann man auch einmal einen schlechten Tag haben und das genießen. Wichtig ist, dass ich wieder in die Handlungsorientierung komme und weiß wie das geht. Das fühlt sich kraftvoller an und ist menschlicher.

Vielen Dank für das Gespräch!

An den Tagen 19. November und 04. Dezember 2020 findet das nächste VUCA-Seminar im Kloster Neustift statt.

Anmeldungen unter: rvs.bildungswesen(at)raiffeisen.it