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Kellerei Kurtatsch: Nachhaltigkeit als Standard

190 Mitglieder auf einen Nenner zu bringen ist nicht immer einfach. Dass es gelingen kann, zeigt ein 25 Seiten starkes Dokument das die Kellerei Kurtatsch vor kurzem der Öffentlichkeit präsentierte: die Nachhaltigkeits-Charta.

„Das Papier ist das Ergebnis eines intensiven Dialogs zwischen unseren Mitgliedern und der Kellerei-Spitze. Es war uns sehr wichtig, von Anfang an alle miteinzubeziehen und nicht von oben herab, über die Köpfe der Bauern hinweg, zu entscheiden“, betont Jung-Obmann Andreas Kofler. „Schließlich sind es vor allem die Mitglieder selbst, welche mit Überzeugung die gemeinsamen Ziele mittragen und sie im Weinberg eigenverantwortlich umsetzen sollen.“

Die erste Nachhaltigkeits-Charta Südtirols

Die kürzlich beschlossenen Nachhaltigkeitscharta hält fest, welche konkreten Nachhaltigkeits-Ziele bis 2020 umgesetzt werden sollen. Das übergeordnete Ziel ist laut Kofler bis 2020 noch qualitätsbewusster zu produzieren. „Dazu gehört ein noch schonender Umgang mit unserer Umwelt und unseren Böden.“

Die Charta sieht auch eine Reihe von Maßnahmen in puncto Pflanzenschutz vor: „Wir verzichten ab nächstes Jahr in der Terroir-Linie völlig auf den Herbizid-Einsatz und bereiten uns derzeit mit dem Einsatz verschiedener Mulch-Mischungen darauf vor, um unsere Reben weiterhin ausreichend versorgen zu können.“

Chemische Pflanzenschutzmittel reduzieren

Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel solle bis 2020 um bis zu 30 Prozent verringert werden. Stattdessen wolle man auf natürliche Produkte zurückgreifen, so etwa die Verwirrungs-Methode, den Bacillus Thuringiensis oder biologisch-organische Pflanzenschutzmittel. Darüber hinaus werde der vollständige Verzicht auf anorganische Düngemittel angepeilt. Weiterer Punkt des Nachhaltigkeits-Papiers sei die Förderung der natürlichen Vielfalt, sprich der Biodiversität. Zudem sei die biologische Zertifizierung des seit 2015 erhältlichen Weines Bronner, der mit Trauben aus pilzwiderstandsfähigen Reben hergestellt werde, kürzlich bereits umgesetzt worden. „Was den Wasserbezug betrifft, solle weitestgehend auf eigene Wasserquellen zurückgegriffen werden.“ 

Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeits-Charta stehen die Mitglieder und das Team der Kellerei in einem engen Austausch: „Wir besuchen die Bauern wöchentlich in den Weinbergen und halten einmal im Monat ein Treffen ab, bei der wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie wir noch nachhaltiger und ökologischer produzieren können.“ Nicht zuletzt wird es laut Kofler laufende Weiterbildungen der Kellerei-Mitarbeiter und Mitglieder in Bezug auf eine naturnahe Produktionsweise geben. „Für uns als Kellerei ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern ein neuer, interner Standard, der in allen Bereichen eingeführt werden soll“, so der Obmann.