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Marion Unterholzner: „Herausforderungen entschlossen annehmen"

Heute ist sie Verwaltungsrätin der Tourismusgenossenschaft Ultental/Proveis. Als Schülerin der Fachschule Tisens realisierte Marion Unterholzner zusammen mit der Schülergenossenschaft ihr Matura-Projekt „Mountain Müsli“. Im Interview spricht die heute 19-jährige über die Schülergenossenschaft und das soziale Projekt.

Raiffeisen Nachrichten: Was gab den Ausschlag, eine Schülergenossenschaft zu gründen?

Marion Unterholzner: Den Ausschlag eine Schülergenossenschaft zu gründen, gab die Begeisterungswelle nach dem Gewinn beim Schülerwettbewerb für politische Bildung der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn. Die Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung haben mehrfach an diesem Wettbewerb teilgenommen und gewonnen. Die erste Gewinnerklasse hat zum 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen viele Exponenten der Südtiroler Genossenschaftswelt und ihr Umfeld dazu interviewt. Dadurch wurde den Schüler*innen bewusst, dass Südtirol ein Genossenschaftsland ist und früher wie heute einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leistet. Ihre Einsicht zu Genossenschaft konnte die Schulgemeinschaft überzeugen: Alles muss geübt und gelernt werden, also auch Genossenschaften. Die andernorts bereits eingeführten Schülergenossenschaften erschienen der Fachschule Tisens ein gangbarer Weg, um gemeinschaftliches Wirtschaften demokratisch zu erlernen.

Allen Genossenschaften liegt das gemeinsame Wirken in den Diensten einer größeren Gemeinschaft zugrunde – wie kann eine Schülergenossenschaft dies garantieren, da die Schüler*innen in einer Schule ja stets nach wenigen Jahren ausscheiden?

Die Schülergenossenschaft hat Eingang in den Dreijahresplan der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung gefunden und ist damit im Schulleben fest verankert. Die Schülergenossenschaft wird von der gesamten Schulgemeinschaft mitgetragen, die ihrerseits eine geordnete Stafetten-Übergabe der ausscheidenden Schüler*innen begleitet. Die Expertise der ausscheidenden Mitglieder wird vor Aufnahme der neuen Mitglieder in Workshops etc. weitergegeben. Das heißt, die Schüler*innen werden bereits in der zweiten Klasse auf das Thema vorbereitet. Am Schulschluss finden dann die Neuwahlen statt und die Schüler*innen der 3. und 4. Klasse führen die Schülergenossenschaft weiter. Auf diese Weise wird keine Klasse ins kalte Wasser geworfen.

Welches ist bzw.. war das Kernthema der Schülergenossenschaft?

Das Kernthema der Schülergenossenschaft ist und war, die genossenschaftlichen Werte und den Leitspruch von Friedrich Wilhelm Raiffeisen „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ mit den Kernthemen der Fachschule Tisens – nachhaltiges Wirtschaften mit hauswirtschaftlichen Kompetenzen – zu verbinden. Von da starten die jeweiligen Mitglieder der Schülergenossenschaft mit ihren Ideen, Vorstellungen und auf sie abgestimmten Aktionen und Projekten. Somit setzt die Schülergenossenschaft Dinge um, die in der Schule gelernt werden.

Wie kam es zu Ihrem Engagement als Verwaltungsrätin der Tourismusgenossenschaft Ultental/Proveis?

Wir haben zu Hause einen Urlaub am Bauernhof Betrieb. Im Frühjahr 2024 habe ich mich bereit erklärt, als Verwaltungsrätin in der Tourismusgenossenschaft Ultental/Proveis tätig zu sein. Und im Verwaltungsrat vertrete ich die Urlaub auf dem Bauernhof Betriebe sowie die Privatzimmervermietung. Derzeit engagiere ich mich u.a. für Winterwanderwege im Ultental.

Welches war die größte Herausforderung in Ihrem Leben?

Die bisher größte Herausforderung in meinem Leben war mein Maturaprojekt das „Mountain Müsli“ im Schuljahr 2023-2024, ein sehr großes, aber für mich sehr wichtiges Projekt, Das Müsli ist gesund, nachhaltig produziert und schmackhaft, das zusammen mit der Schülergenossenschaft „hondgmocht & hausgmocht“ der Fachschule Tisens und der Bäckerei „Ultner Brot“ produziert, verpackt und verkauft wurde. Es freut mich sehr, dass das Müsli auch nach Abschluss meiner Matura weiterhin produziert und verkauft wird. Das Projekt hat sich gelohnt, auch weil es ein soziales Projekt ist: Ultnerbrot unterstützt uns, und verrechnet nur die Produktionskosten. Der erwirtschafteten Gewinn kommt dem Verein Kinderherz und der Schülergenossenschaft zugute.

Gab es ein Ereignis, auf das Sie besonders gerne zurückblicken?

Am 04. Juni fand die Spendenübergabe an den Verein Kinderherz statt. Da waren neben den Projektbeteiligten auch Vertreter*innen des Vereines „Kinderherz“, sowie betroffene „Herzkinder“ da. Die Scheckübergabe und das spätere Beisammensein war ein besonderes Highlight für mich. Es hat mich sehr berührt, zu sehen, wie sehr sich die betroffenen Kinder und Eltern über unsere Spende freuten.

Wie gehen Sie persönlich mit Herausforderungen um?

Das Wichtigste ist, dass man die Herausforderung entschlossen annimmt, einen klaren Kopf bewahrt und „einfach“ das Beste gibt, um zu einem zufriedenen Ergebnis zu gelangen. Ebenfalls lege ich großen Wert darauf, realistisch zu bleiben, sowie auf Flexibilität und Kreativität.

Was gelingt Ihnen besonders gut?

Besonders gut gelingt mir die Zusammenarbeit mit verschieden Personengruppen. Weitere Stärken sind Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, Durchsetzungsvermögen, sowie Kreativität.

Wie würden Sie sich kurz anhand von drei Eigenschaften beschreiben?

Ehrgeizig, hilfsbereit und zuverlässig

Welchem Lebensmotto folgen Sie?

„Freundlichkeit ist so einfach und kann doch so viel bewirken.“

Vielen Dank für das Gespräch!
  • Marion Unterholzner stammt aus St. Walburg / Ulten
  • Sie besuchte die Grund- und Mittelschule in St. Walburg und anschließend 4 Jahre Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Tisens
  • Die Matura absolvierte sie an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch