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Wein
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Nachhaltigkeits-Zertifikat für die Kellerei Bozen

Am 23. August hat die Kellerei Bozen ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt, der in Zusammenarbeit mit Raiffeisenverband Südtirol und der Genossenschaft Ökoinstitut erarbeitet worden ist. „Ein erster Schritt“, sagt der Obmann der Kellerei Michl Bradlwarter.

Die Entscheidung für mehr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit ist vor rund eineinhalb Jahren im Verwaltungsrat der Kellerei gefallen. Inzwischen hat die Kellerei Bozen den ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt – übrigens der erste einer Südtiroler Kellerei. Die stellvertretende Direktorin des Ökoinstituts Südtirol, Sonja Abrate, überreichte der Kellerei vor Kurzem das entsprechenden Diplom und hob hervor: „Die Kellerei Bozen stellt sich vorbildhaft für die Zukunft auf.“

Der Obmann der Genossenschaft, Michl Bradlwarter, unterstrich im Rahmen der Veranstaltung: „Wir verfolgen das Ziel, unsere Arbeit im Einklang mit der Natur zu verrichten. Und sehen in der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts einen ersten Schritt.“ Kellermeister der Kellerei Bozen, Stephan Filippi, ergänzte: „Der Nachhaltigkeitsbericht ist eine Bestandsaufnahme. Wir stellen fest, wo wir heute stehen und wie wir auch in Zukunft Weine mit hoher Qualität erzeugen und gleichzeitig Verantwortung für die nächsten Generationen übernehmen können.“ Sie sehen den Nachhaltigkeitsbericht auch als Vorbereitung für die Zertifizierung der Kellerei nach dem nationalen Qualitätssystem für integrierte Produktion SQNPI

In Sachen Nachhaltigkeit steht die Kellerei Bozen bereits heute gut da: Der 2018 neu eröffnete Neubau trägt das KlimaHaus Wine Gütesiegel. Für die Produktion wird Wärme aus erneuerbarer Energie in Form von Holzpellets genutzt und die Treibhausgasemissionen konnten in den vergangenen drei Jahren um 14 Prozent gesenkt werden. Aufgrund der geschickt angeordneten Verarbeitungsschritte bei der Produktion kann die Schwerkraft genutzt und auf den Einsatz von Pumpen verzichtet werden. Eine bereits geplante Photovoltaik-Anlage soll die Energieeffizient weiter verbessern.

Laut Erhebung finden sich die größten Verursacher von CO2-Emissionen bei der Erzeugung und beim Transport von Flaschen und Kartonagen. Deshalb soll der Wein der Kellerei künftig in Flaschen mit geringerem Gewicht gefüllt werden. Mit um 15 Prozent leichteren Flaschen erwartet man sich eine bis zu 20-prozentige Reduktion der Emissionen.

Im Haus selbst konnten seit Beginn der Arbeit am Nachhaltigkeitsbericht bereits erste Dinge angepasst werden. So gibt es beispielsweise keine Plastik Becher mehr im Kaffee-Automaten. Statt den herkömmlichen Putzmittel kommen Eco-label-Produkte zum Einsatz und in Kürze sollen auch die Fahrradparkplätze besser organisiert und die Elektromobilität der Mitarbeitenden gefördert werden.

Die Umsetzung weiterer im Bericht angeführten Maßnahmen folgt. Sie betreffen die Optimierungen des Wasserverbrauchs durch Nutzung von Regenwasser oder Maßnahmen zur Personalentwicklung und Elternzeit für Väter im Bereich der Sozialen Nachhaltigkeit. Auch die Gründung einer Energiegemeinschaft gemeinsam mit den Mitgliedern ist angedacht.

„Klar ist, dass wir den Weg der Nachhaltigkeit im Gleichschritt mit unseren Mitgliedern gehen“, betonte Obmann Bradlwarter. „Sie sind unsere wichtigsten Partner, und sie werden wir aktiv auf dem Weg in Richtung zukunftsfähige Wirtschaft mitnehmen.“

Für die 220 Mitglieder der Kellerei habe der Nachhaltigkeitsbericht im Moment noch keine praktischen Auswirkungen. In Zukunft allerdings gelten auch für sie besondere Kriterien bei der Führung von Betriebsheften, im Bereich der Verwaltung oder Lagerhaltung. Und auch im Anbau muss vieles stimmen, damit man die besten Trauben erhält und so wenig wie möglich intervenieren muss, weiß der Kellermeister Stefan Filippi: „Von der Bodenbewirtschaftung, über Pflanzenmaterial, Traubensorte bis hin zum Standort: das Ziel aller Maßnahmen ist, dass der Wein zum Schluss noch besser schmeckt.“ Und dies gelingt, wenn alle Maßnahmen im Einklang sind. Filippi: „Eine Rebe, die in Harmonie produzieren kann, weder über- noch unterfordert ist, zeigt sich im Weingefühl. Sie bringt einen ausgeglichen eleganten und zugänglichen Wein hervor.“ Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits getan.