I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
|

STARTBASE: Arbeitsplatz im Coworking

Seit kurzem hat Meran den ersten Coworking-Space namens Startbase. Es ist dies die erste Startbase in Südtirol. Bis jetzt, denn schon bald sollen weitere Standpunkte im Land eingerichtet werden.

Viele Unternehmen, Freelancer und Selbständige brauchen für ihre Arbeit nichts weiter als einen Computer und Internetzugang und das finden sie in einem Coworking. Das Konzept soll nun in Südtirol richtig Fuß fassen.

Ein Interview mit Mario Marcone, Präsident der Sozialgenossenschaft PROMOS und Stephan Thaler, der für das Management bei Startbase in Meran zuständig ist.

Raiffeisen Nachrichten: Vor gut einem Monat wurde das Konzept erstmals offiziell vorgestellt. Was ist seither geschehen?

Mario Marcone: Einiges, denn obwohl wir das Projekt kaum beworben haben, gibt es bereits zahlreiche Interessenten für einen Workdesk bei Startbase. Einige Unternehmensgründer haben mit ihrer Arbeit in den neu adaptierten Räumlichkeiten bereits begonnen, wie zum Beispiel eine Genossenschaft von Biologen, die künftig Verpackungsmaterial und Produkte aus Pilzen entwickelt möchte oder ein Unternehmen, das sich um die Wartung und Überwachung von Blockheiz-Kraftwerken kümmert.

Startbase ist einer der ersten Co-Working-Spaces in Südtirol, was genau wird hier geboten?

Mario Marcone: Der Coworking-Space Startbase eignet sich besonders für sogenannte Freelancer, wie Graphiker, Designer, Programmierer, aber auch Unternehmensgründer, Startups oder digitale Nomaden. Sie erhalten einen Arbeitsplatz im Open Space oder einem privaten Büro, schnelles Internet und dürfen gratis drucken. Weiters sind alle Kosten wie Heizung/Klima, Reinigung, Strom etc. in der Monatsmiete von 99 Euro enthalten. Die Workdesk können nur für eine bestimmte Zeit oder langfristig gemietet werden. Ein Meetingraum für Besprechungen mit Kunden oder Projektpartnern und ein Snack/Cafe Raum runden das Angebot ab.

Können Sie uns erzählen wie das Projekt entstanden ist?

Stephan Thaler: Wir (Anm. die Genossenschaft PROMOS) wurden - wie andere Genossenschaften auch - von der Gemeinde Meran eingeladen unsere Ideen, Konzepte für die Umsetzung eines Coworkings einzureichen. Wir sollten beschreiben, was wir, in den von der Raiffeisenkasse Meran zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten, umsetzen möchten.

Mario Marcone: Wir stellen die Grunddienstleistungen zur Verfügung und bieten den Grundsockel für Menschen, die eine tolle Geschäftsidee haben, aber nicht genau wissen, wie sie mit ihrem Projekt durchstarten können. Wir bieten die Räumlichkeiten, Internet und Unterstützung für den Start. In Südtirol gibt es ja bereits zahlreiche Dienste in diesem Bereich und wir wollen das ja nicht verdoppeln und verdreifachen. Startbase ist eine niederschwellige Anlaufstelle, wo eine Geschäftsidee unbürokratisch und kostengünstig umgesetzt werden kann.

Warum war dieses Projekt für sie als Sozialgenossenschaft interessant?

Mario Marcone: Als Sozialgenossenschaften organisierten wir bereits Kurse und boten Unterstützungs- und Orientierungstätigkeit für Leute, die auf Arbeitssuche waren. Dieses Projekt passte sehr gut in unser Konzept und daher haben wir uns sofort eingeklinkt. Darüber hinaus verfügen wir bereits über Erfahrung mit Coworking, da wir in Bozen etwas Ähnliches im sozialen Bereich entwickelt haben: ein sogenanntes Social Hub, also ein Co-Working, bei dem sich mehrere Genossenschaften ein Büro teilen, Projekte entwickeln und auch untereinander zusammenarbeiten. Startbase in Meran war da nur ein weiterer logischer Schritt für uns.

Wie groß ist der Bedarf an Coworking in Südtirol?

Mario Marcone: In Südtirol gibt es in letzter Zeit eine interessante, ständig wachsende Startup-Szene. Durch Outsourcing stieg aber auch die Anzahl von Freelancern und Einzelunternehmern in den letzten Jahren. Genau an diese Akteure richten sich Coworkingangebote. Es gibt in Leifers und Bozen bereits privat geführte Coworkings. Für eine Gemeinde können solche Coworking Angebote ein wichtiger Standortvorteil sein. Meran hatte Coworking und Startup Initiativen bereits im Regierungsprogramm, somit ist man damit auch an die IDM herangetreten und man hatte bald gemerkt, dass auch andere Gemeinden ihr Interesse bekundeten. Daraufhin entstand im IDM eine Arbeitsgruppe, aus Vertretern der vier großen Gemeinden Schlanders, Brixen, Bruneck und Meran, die sich überlegt haben, was man in Südtirol machen könnte, um in der Peripherie Möglichkeiten für StartUps anzubieten.

Künftig wird es in Südtirol also mehrere "Startbase" geben, die demselben Konzept entsprechen, den gleichen Namen und dasselbe Logo tragen werden. Das Interesse in den Gemeinden ist groß. Da möchte ich jedoch nicht zu viel vorwegnehmen. Aber der Bedarf und das Interesse ist da.

Was ist das besondere an Startbase?

Mario Marcone: Erstens erhalten die Leute einen günstigen Arbeitsplatz, doch das wichtigste überhaupt ist die Möglichkeit sich auszutauschen. Das haben wir auch hier beobachtet: die einzelnen Mitglieder tauschen sich untereinander aus und geben ihre Erfahrung weiter. Dadurch ergeben sich gemeinsame Projekte, es entstehen neue Dienstleistungen.

Wie würden Sie die Zielgruppe für Startbase definieren?

Mario Marcone: Das Angebot richtet sich an Coworker, Unternehmensgründer bzw. Startups, Travel & Work und Digitale Nomaden wird ein wichtiges Thema sein. Als Genossenschaft werden wir aber auch unseren sozialen Kern mit den sogenannten Social Hubs, sowie Projekte zum Wiedereinstieg in die Arbeitswelt nicht aus den Augen verlieren.

Wie läuft das Projekt derzeit?

Stefan Thaler: Also das erste Monat haben wir mit Mauern durchschlagen, Malen, und Einrichten verbracht. Parallel dazu haben in dieser Zeit bereits knapp 20 Personen, potenzielle Coworker und Startupper, starkes Interesse am Coworking bekundet; mit dem Resultat, dass bereits drei Coworker ihren Arbeitsplatz im Startbase gefunden haben und vier weitere schon bald ihre Arbeitstische dort beziehen werden. Zudem begleitet Startbase bereits 9 Personen in 4 Startups bei ihrer Gründung als Firma bzw. als Startup Innovativa.

Wie wird sich das Projekt weiterentwickeln?

Stefan Thaler: Heuer im Sommer haben wir das Projekt "Digital Ferragosto" in der Gallerie von Erwin Seppi geplant, ein temporäres Coworking für digitale Nomaden, welches zwei Wochen dauern wird. Eine sehr bekannte Design und Branding Agentur aus London hat sich hierfür bereits angemeldet und kommt mit dem gesamten Team.

Mario Marcone: Die Idee ist da und sie kommt gut an. Und jetzt - in den nächsten zwei Jahren - können wir auch beweisen, dass sie gut funktioniert. Wir sind guter Dinge.

Welche Initiativen sind noch geplant?

Stephan Thaler: Wir möchten unseren Coworkern und Startups eine gewisse Sichtbarkeit für ihre Ideen geben und versuchen eine gewisse Startup Kultur in Südtirol zu unterstützen. Darum sind wir gerade dabei mit Onlinemedien und Bloggern eine enge Zusammenarbeit aufzubauen. Zudem wird es in der Startbase auch verschiedene neue Veranstaltungsformate geben, mit dem Ziel der jungen Gründerszene und Entrepreneures einen Austausch und eine Vernetzung zu bieten.

Was wünschen Sie jungen Menschen auf ihrem Weg?

Stephan Thaler: Go with the flow. Manchmal hat man im Leben nur ein sehr kleines Zeitfenster, eine Idee und die Chance ein Unternehmen zu starten. Ist das wieder zu, kommt diese Chance vielleicht nicht mehr so schnell wieder. Do it!

Startbase im Überblick

  • Mitglieder von Startbase können 24 Stunden, sieben Tage in der Woche in den Räumen von Startbase arbeiten
  • Zugang erfolgt über das Mobilgerät
  • Einmietung oder Wechsel ist sehr einfach, da es keine Kündigungsfristen gibt
  • Das Coworking-Büro am Rennstallweg 7 ist mit allen notwendigen Infrastrukturen ausgestattet.
  • Für die Nutzung müssen Interessierte einen Monatstarif entrichten: 79 Euro +MwSt. pro Monat, für die Nutzung an acht frei wählbaren Tagen im Monat oder 99 Euro +MwSt. pro Monat für die tägliche Nutzung.
  • Weitere Infos: startbase.it oder info@meran.startbase.it