I contenuti di questa pagina sono disponibili solo in lingua tedesca
Obst
|

Obststatistik: Weniger Äpfel, etwas höhere Preise

Der Raiffeisenverband hat Anfang April die von der Hauptabteilung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften erstellte Obststatistik über das Geschäftsjahr 2015/16, also über die Ernte 2015, veröffentlicht.

Der Sommer 2015 bleibt mit seinen ausgesprochen hohe Temperaturen und spärlichen Nie-derschlägen in Erinnerung. Die hohen Tag- und Nachttemperaturen wirkten sich nicht zum Vorteil der Apfelqualität aus.

Insgesamt lieferten die Obstbauern im Erntejahr 2015  1.040.879 Tonnen Äpfel an die Obstgenossenschaften an. Damit fiel die Erntemenge  um knapp 6 Prozent niedriger aus als im Jahr zuvor. Die gesamte EU-Apfelproduktion ging um knapp 2 Prozent auf 12.325.000 Tonnen zurück, die Apfelernte in Italien um gut 7 Prozent. Südtirol stellte aus der Ernte 2015 9,1 Prozent der gesamten EU-Apfelproduktion und 49,4 Prozent der italienischen Apfelproduktion.

Die Südtiroler Obstbaufläche belief sich 2015 auf 16.568 Hektar mit etwa 900 Hektar biologi-scher Anbaufläche. Der durchschnittliche Flächenertrag lag bei 6,3 Waggon je Hektar (-6,6 %). Von den neueren Sorten erreichte Braeburn den höchsten Ertrag, gefolgt von Cripps Pink und Civni. Nicoter (Kanzi) und Scifresh (Jazz) hinkten im Ertrag noch deutlich hinter den restlichen Sorten her. Mengenmäßig blieb Golden Delicious mit einem Anteil von 40,5 Prozent am Tafelobst weiterhin die Hauptsorte, gefolgt von Gala mit 15,4 Prozent und Stark Delicious mit 11,2 Prozent.

Der Anteil von Industrieobst an der Anlieferung  ist von 10,1 Prozent im Vorjahr auf 9,6 Prozent gesunken, sodass an Tafelware 940.510 Tonnen Äpfel zur Verfügung standen. Der Anteil der ersten Qualitätsklasse (Prima) an der sortierten Menge ist mit 81,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent gesunken. 95,7 Prozent des angelieferten Obstes stammte aus konventionellem Anbau, 4,3 Prozent aus dem biologischen Anbau.

Über 400 Mio. Euro ausbezahlt

59 Prozent des Tafelobstes wurde im Ausland abgesetzt und damit 62,3 Prozent des Brutto-umsatzes erzielt. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für Tafelobst (konventionell und bio-logisch) sind um 10,9 Prozent auf  74,63 Cent/kg gestiegen, für Industrieobst um 53,6 Prozent auf 13,60 Cent/kg.

Den 6434 Mitgliedern und Lieferanten wurden für die Obstanlieferungen der Ernte 2015 ins-gesamt 392 Mio. Euro ausbezahlt. Das waren 31 Mio. Euro bzw. 8,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zählt man die Agrios-Flächenbeiträge für die umweltschonende Produktionsweise und die Entschädigungen der Hagelversicherung dazu, so kamen insgesamt 416 Mio. Euro zur Auszahlung.

Der durchschnittliche Auszahlungspreis (konventioneller und biologischer Anbau) an die Bauern betrug bezogen auf die Gesamtanlieferung, ohne Agrios- und Hagelversicherungsan-teil, 37,51 Cent/kg. Damit stiegen die Auszahlungspreise im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014/15 im Schnitt um 15,4 Prozent. Für das Tafelobst wurden 40,24 Cent/kg (+13,7 %) und für das Industrieobst 11,92 Cent/kg (+72,8 %) ausbezahlt. Nur zwei Apfelsorten (Winesap und Golden Delicious) verzeichneten einen Preisrückgang. In der Langzeitentwicklung zeigt sich, dass die durchschnittlichen Auszahlungspreise seit 1980 um knapp 29 Cent/kg gestiegen sind.

Deutlich höhere Preise für Bioobst

Vergleicht man im Geschäftsjahr 2015/16 die Auszahlungspreise zwischen konventionell und biologisch angebautem Obst, dann lag der durchschnittliche Auszahlungspreis für biologisches Obst um 41,07 Cent/kg bzw. 115 Prozent höher als für konventionelles Obst. Die Preisschere hat sich hier im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent vergrößert. Die Auszahlungspreise für das biologische Obst lagen im Geschäftsjahr 2015/16 um 25,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.

Spitzenreiter Cripps Pink

Was die Auszahlungspreise für die einzelnen Sorten betrifft, so erzielte die Sorte Cripps Pink sowohl im konventionellen (mit 86,32 Cent/kg) als auch im biologischen Anbau (mit 113,44 Cent/kg) den höchsten Auszahlungspreis. Im konventionellen Apfelanbau folgen preislich die Sorten Scifresh (Jazz), Nicoter (Kanzi), Civni (Rubens) und Pinova auf den ersten fünf Plät-zen; bei den Bioäpfeln sind es Gala, Jonagold/Jonagored, Skifresh (Jazz) und Nicoter (Kanzi).
Pro Hektar konnten für die Ernte 2015 durchschnittlich 23.642 Euro bzw. 7,7 Prozent mehr als im Erntejahr zuvor ausbezahlt worden.

Im konventionellen Anbau lagen die Hektarerlöse bei 22.811 Euro (+6,6 %), im biologischen Anbau hingegen bei 38.109 Euro (+19,4 %) und damit deutlich höher. Betrachtet man das Gesamtergebnis (konventionell u. biologisch), so hat die Sorte Cripps Pink mit 49.702 Euro zum zwölften Mal in Folge den höchsten Hektarerlös erzielt.  Bis auf Cripps Pink erreichten alle Sorten im biologischen Anbau einen höheren Hektarelös als im konventionellen Anbau.

Zum Zeitpunkt der Ernte 2015 gehörten dem Raiffeisenverband 26 in Südtirol tätige Obst- und Gemüsebaugenossenschaften an. Die 21 Genossenschaften, welche Daten für die Obststatistik bereit stellen, haben über 92 Prozent der gesamten Kernobstproduktion Südtirols gelagert, verarbeitet und vermarktet.
Im Geschäftsjahr 2015/16 beschäftigten die Obstgenossenschaften durchschnittlich 1967 Mitarbeiter, davon 750 in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.