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7. Juli: Internationaler Tag der Genossenschaften

Dass die Unternehmensform Genossenschaft modern und zukunftsfähig ist, zeigt sich an den vielen Startup-Gründer, die mit dieser Rechtsform den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und neue Formen für Arbeit, Wohnen oder Mobilität entwickeln. Die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist heute aktueller denn je.

Der erste Samstag im Juli ist der Internationale Tag der Genossenschaften. Seit 1923 wird dieser Tag auf der ganzen Welt gefeiert, um das Bewusstsein für die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Genossenschaften zu schärfen. In diesem Jahr kommen die Feierlichkeiten rund um den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen hinzu. Raiffeisen gilt als Begründer der Raiffeisen-Genossenschaften, denn er hat das Konzept des genossenschaftlichen Wirtschaftens entworfen, dessen Wertschöpfung nicht Einzelnen, sondern allen Beteiligten zugutekommt.

Genossenschaftswesen in Südtirol stark verwurzelt

Heute sind in über 100 Länder mehr als eine Milliarde Menschen genossenschaftlich organisiert. "In Südtirol gibt es über 1.000 Genossenschaften und kaum jemanden, der nicht direkt oder indirekt mit der Raiffeisenorganisation verbunden ist", sagt Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol.

Zum Jahresende 2017 waren im Landesregister 1.019 Genossenschaften mit rund 228.000 Mitgliedern eingetragen, ein Drittel davon sind Raiffeisen Genossenschaften. "Sie sichern mit 8.000 Arbeitsplätzen das Einkommen vieler Südtirolerinnen und Südtiroler, auch in peripheren Gebieten", sagt Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes Südtirol. Allein von 2008 bis 2015 ist die Anzahl der Beschäftigten um 16 Prozent gestiegen. Damit zeigen sich die Genossenschaften auch in Krisenzeiten als Motor für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. "Die Bedeutung von Genossenschaften wird weiter wachsen", ist Gasser überzeugt, vor allem wenn es darum geht die Leistungen des Wohlfahrtstaates zu erhalten: "Ich denke an den Gesundheits- und Pflegedienst, den Aufbau von sozialen Infrastrukturen oder altersgerechten Wohnformen, die Integration sozialer Randgruppen oder die Erbringung von kommunalen Leistungen." Die Anzahl der in den letzten Jahren neu gegründeten Sozialgenossenschaften spricht für sich. Das Spektrum der Angebote ist vielfältig und reicht von Gesundheitsleistungen, zur Eingliederung von psychisch kranken Menschen bis hin zu Altenpflege und Arbeit mit Grenzgängern.

Einige Beispiele: Sozialgenossenschaft VergißMeinNicht in Bruneck, Sozialgenossenschaft Villnöß (Stick Trend Südtirol), JULE in Eppan, Humanitas24 in Bozen, Vinzenzheim in Schlanders und weitere. Sie alle bieten wichtige soziale Dienste, welche die Leistungen des öffentlichen Bereichs ergänzen.

Dass die Unternehmensform Genossenschaft modern und zukunftsfähig ist, zeigt sich auch daran, dass viele Startup-Gründer mit dieser Rechtsform den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und neue Formen für Arbeit, Wohnen oder Mobilität entwickeln. Die Genossenschaft Car-sharing, der Co-Working-Space in Meran und Bozen oder Co-housing Projekte sind erfolgreiche Beispiele dafür.

Der Erfolg der Genossenschaften liegt auch an den Werten, die eine Genossenschaft verkörpert: Solidarität und Subsidiarität. Theresia Theurl, Direktorin des Instituts für Genossenschaftswesen der Universität Münster: "In einer Zeit der großen Veränderungen suchen vor allem junge Menschen verstärkt nach Organisationsformen, die auf genau diese Werte gründen."